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Sardinien 3.9 - 21.9.2022

Autorenbild: StolliStolli

Aktualisiert: 28. Sept. 2022


03.09.2022



21:15 Uhr Abfahrt der Fähre in Genua und mind. 2 Stunden vorher Check-in sowie 8 Uhr Abfahrt sind locker 3 Stunden Puffer oder hätten 3 Stunden sein können.


Mein Freund der Gotthard hat heute sein zweites Gesicht gezeigt und so schmolzen im Stau die Minuten und Stunden zu einer 1/2 Stunde Puffer, Tanken und Toi standen direkt nach dem Tunnel auch noch auf dem Programm.

In Rekordzeit wurde der BMW gefüllt und wir geleert.


Touch-down, Punkt 19 Uhr war der Check-in vollbracht und wir stehen mit jeder Menge anderen Urlaubern etc. sowie deren fahrbaren Untersätzen bereit zum Entern der

Moby-Lines Drea Fähre.


Wenn da eine Fähre gewesen wäre, irgendwann gegen 21 Uhr klüngelte die Fähre heran und gegen 21 Uhr ging das Boarding los.



Warum bin ich bloß wie ein Henker gefahren um pünktlich zu sein.


Auf der Fähre ein heilloses Durcheinander aber irgendwann haben wir unsere Kabine erreicht, süß mit Klappbetten übereinander, hatte was von Jugendherberge.


Ein spätes Abendessen mit sardischem Weiß- und Rotwein hat zur nötigen Bettschwere gesorgt.



04.09.2022


6:15 Uhr wecken da die geplante Ankunftszeit 7:15 Uhr angedacht war.


Aber Pläne sind zum nicht einhalten gedacht, für Projektmanager keine Neuigkeit.


Gegen 9 Uhr werden wir aus dem Schlund der Fähre ausgespuckt.


Ab an die Ostküste von Porto San Paolo zum ersten Stop in San Teodoro mit Frühstück, danach über Posada mit schönem Walk am tollen Strand von La Caletta, gefolgt von Oroso und Dorgali.

Es folgt ein Abstecher in das Bergland mit schönen Blicken ins Tal und den Canyon von Gologone.


Auf geht es zum Hotel Santa Maria, passenderweise in Santa Maria Navarrese, unserer ersten Unterkunft auf Sardinien, eine Wohlfühloase erwartet uns.

Das Hotel ist sehr schön, toller Garten und ein prima Zimmer, das Ristorante probieren wir an einem anderen Abend.



Heute Abend sind wir im L‘Olivastro gelandet, der Name kommt von einem 1000-jährigen Olivenbaum und wir haben an einem schönen Tisch mit Blick auf das

Meer gesessen.

Der Service, so nett wie flott und das Essen TOP!


Und natürlich durfte das sardische Hausgetränk Mirto nicht fehlen.



05.09.2022


Erstes Frühstück im Hotel auf der Terrasse, es ist teilen mit den Wespen angesagt, hatte ich erwähnt, dass ich es mit Charity habe?

Heute steht wandern auf dem Programm, es geht direkt vom Hotel auf einem Teilstück des Selvaggio Blu bis nach Pedra Longa über Stock und Stein bis zur gleichnamigen Felsnadel und auf insgesamt 12 KM hin-und zurück.




Toilettenpausen fallen flach, alles was oben reinkommt strömt aus allen Poren, wofür ist Duschen vor Wanderungen bloss gut…


Den Füßen nach zu schließen müsste der Weg jetzt sauber sein.


Ab ins Lokal von gestern , das Bier…


…habe ich mir redlich verdient, passend zur sardischen Volksweise!


Heute Abend steht sardische Küche im MeC Puddu's an, hier steht u.a. Pferd und Esel auf der Speisekarte, das muss der Stolli ausprobieren…



06.09.2022


Heute sind wir der Empfehlung der Tourist-Info in Santa Maria Navarrese gefolgt und es geht auf die Hochebene (Altiplano) von Golgo, in ca. 17km Entfernung.

Der Tank vom BMW ist leer, perfektes Timing, denn auf dem Weg liegt eine Tankstelle, noch besser wäre es gewesen wenn Benzin in den Tanks gewesen ist…


So schleichen wir mit recht leerem Tank zum Ziel, dem Il Refugio, hier warten die zahmen und recht aufdringlichen Esel auf uns, scheinen wohl nicht gemerkt haben , dass ich gestern einen verdrückt habe.



Auch sollen hier sollen laut Empfehlung alle möglichen Wandertouren losgehen, sollen heißt noch lange nicht, dass sie auch da sind.


Ein netter Mann an der Info sagt uns dann wo der Weg zum Nuraghen, startet, quasi direkt gegenüber von As Picinas, im Spätsommer eher ein Tümpel aber na ja, bei uns ist ja auch Trockenheit.

Wegweiser? Geschenkt, der Einzige unterwegs ist rausgerissen, auf dem von uns gewählten Weg finden wir…..ein Satz mit X, also nix und wir brechen ab.


Auf dem Weg zurück finden wir noch eine Tankstelle, ohne Service, dafür mit einem störrischen Terminal und hinter uns wird die Tankstelle zwecks Auffüllen gesperrt aber irgendwann ist der Tank doch wieder voll, eine leichte Beruhigung tritt auf.


Heute Abend essen (über die gesamte Reise wird uns begleiten, dass wir nach Pfeffer und oder Salz fragen müssen (Sardinien ist sicher nicht das Land wo Salz und Pfeffer wächst) wir im Hotel, Essen wird hier nur für Hotelgäste angeboten und bietet ein umfangreiches Salatbuffet mit allerhand „Schweinereien„ aus dem Meer & einem 3-Gänge Menue auf der Terrasse (Pasta mit Lammragout, Rindfleisch mit Pilzen sowie Obst), dazu einen Vermentino Hauswein und zum Verdauen einen Mirto.


07.09.2022


Da wir recht spät dran waren sind wir spontan nach Baunei gefahren, bisserl bummeln und in der Tourist-Info über Trekking-Touren informieren.

Der Wagen parkt und schon nach kurzer Zeit hängt ein „Liebesbrief“ hinter dem Scheibenwischer…


...muss ich erwähnen, dass nur an meinem Auto ein italienischer Gruß hing?


Wenn ich es richtig verstehe fallen 42,- € an, abzüglich Rabatt wenn man irgendwo vorher bezahlt und sollte ich nicht bezahlen werde ich wohl gevierteilt…


An der Info empfiehlt der Herr ausser Touren die wir schon kennen eine Fahrt mit einer Bimmelbahn (bekannt aus vielen Touristenorten), wir müssen schon arg unfit aussehen.


Nun gut, letztendlich laufen wir einen Teil der nächsten Etappe des Selvaggio Blu von Pedra Longa bis zur Cala Fenile, es ist ähnlich holprig wie die vorherige Etappe und am Schluß geht es ordentlich bergab bis zum Strand, leider auf dem Rückweg natürlich auch wieder hoch aber die Blicke haben entschädigt.



Kurz vor dem Abendessen fängt es an zu regnen (it never rains in…ist wohl wo anders) und schwups sind alle Restaurants voll, am Ende landen wir im Ristorante Lungomare und der Fisch war richtig gut.


Auch hier, für Olivenöl-Vertilger wie mich ein Graus, gibt es Öl und Essig immer so serviert und so bleibt das leider auch…




08.09.2022


Heute schälen wir uns mal früher aus dem Bett aber bei den Temperaturen ist das auch gar nicht so schwer.

Wir starten eine Tour zu den Bergdörfern, Nr. 1 ist Orgosolo mit den bekannten Murales, zum Teil sind die Wandbilder aktueller, selbst ein verschlafener Ort geht mit der Zeit.


Und hier ein ganz besonderes nach meinem Geschmack…



Danach Fonni, na ja zumindest war das Pannini in der kleinen Bar Weltklasse.




Von hier haben wir diverse Versuche gestartet auf die Berge zu kommen, nicht unbedingt von Erfolg gekrönt aber hin und wieder war eine leckere Ziege oder schwarzes Schweinchen am Wegesrand zu sehen, nur wie im Hotelzimmer zubereiten???


Der Lago di Gusana bei Gavoi ist an sich schön, man kommt nur halt kaum in die Nähe.


Auf jeden Fall fahren wir jeden Menge Pässe und Kurven (daher auch viele Motorräder unterwegs) mit schönen Blicken.


Zum Abendessen in die Trattoria Carreras mit prima Essen & Absacker im L‘Olivastro.



09.09.2022


Heute starten wir später in den Tag, so ist die Mittagshitze beim Ausflug wenigstens garantiert.

Von der Zufahrt Pedra Longa (Empfehlung von Komoot) geht ein Weg Richtung Monte Oro mit tollen Blicken und tolle Blicke finde ich echt toll.


Es geht gut 200 hm bergauf mit Blick in Richtung Braunei und teilweise zum Meer, ein Abzweig geht wohl (?) Richtung Gipfel auf 679m, Wegweiser? Unfug, entweder man klettert hoch oder lässt es bleiben, bleiben lassen finde ich übrigens auch toll!



So hatten wir einen Rundweg über gut 5 km mit ordentlich Hitze.


Ab zum Tancau Beach bei Santa Maria Navarrese, ein Pannini muss rein, dazu ein Heineken (bestimmt ein local Bier) non alcolico.


So gestärkt fahren wir nach Arbatax, soll sich bis auf eine Landzunge mit Leuchtturm am Ende nicht lohnen, die Landzunge sehen wir aber kommen nicht recht hin und so gebe ich dem Reiseführer recht, der Ort lohnt sich nicht…


Da wir an der Küste sind muß ich doch auch mal ans Meer, gut war da:

…bin halt der Sohn meines Vaters!


Heute noch mal Abendessen im Hotel.



10.09.2022


7:30 Uhr Frühstück, wir „2“ mittendrin mit den Familien und Rentnern, hätte ja sonst nie gewusst wer hier so rumlungert.


Unser Ziel für heute ist die Gorropu-Schlucht, ab zum Genna Silana-Pass, hier ist ein möglicher Einstieg auf ca. 1.000 m.



Ab hier sollen es 700 hm bergab und 4 km in 1 Stunde und 50 Min sein, mit allen Pausen stehen wir in 80 Min am Eingang, kurz vorher finde ich noch einen Original sardischen Kleiderständer (garantiert nicht IKEA).



Dort wird die Geschichte vom Canyon und die Aufteilung in die 3 Schwierigkeitsgraden erklärt, Grün ist kaum leichter als Gelb, Rot sollte man wohl nur mit Klettererfahrung machen; Uns reicht jedenfalls Gelb und wir genießen die großen Felsen, die hoch aufragenden Karstwände und entscheiden uns nach dem Ausgang gegen die Rückfahrt mit dem Jeep und laufen die Strecke hoch in ca. 2 Stunden zurück, letztlich waren es 600 hm und die Tour hat sich wirklich gelohnt.



Wir kehren zur Belohnung noch in die Bar Silana gegenüber ein, hier sind jede Menge Motorradfahrer und Wanderer zu Gast und genießen ein lokales Bier vom Faß oder wie ich ein sardisches Ischnusa, sehr lecker.



Heue Abend erneut zu Carreras und ein letzter Absacker im L`Olivastro.


11.09.2022


Wir verlassen Santa Maria Navarrese und entscheiden uns gegen die ursprüngliche Fahrt über die „Küstenstraße Richtung Villasimius da man in vielen Bereichen dem Meer nicht wirklich nahe kommt, wir fahren mitten durch das Landesinnere, war das eine gute Idee?

Es geht halt bergauf/bergab, zur Einkehr werden wir am heiligen Sonntag leider nicht fündig….

Da wir etwas früh sind besuchen wir kurz Oristano, ein verschlafenes Städtchen und das auch noch Sonntags.

Wir erreichen unser Ziel, die Sinis Halbinsel und hier das Agriturismo Villa degli Ulivi in San Vero Milis, zwischen Olivenhainen und richten uns ein.



Da am ersten Abend kein Dinner serviert wird kehren wir in der Time Out „Beach Bar“ nahe Putzu Idu ein, am Beach liegt es zwar nicht aber die Pizza Sarda & Taleggio Spek waren sehr gut.



12.09.2022


Frühstück, wie schon in Santa Maria, Corona-konform (Personal händigt das Frühstück am Buffet aus), bietet ebenfalls mehr als den italienischen Standard, nur der Kaffee war so lala…


Die Erkundung der Sinis Halbinsel stand auf dem Programm und so haben wir eine kleine Bucht ausserhalb von San Vero Milis erkundet, sehr schön und total leer.



Hier gab es auch eine absolute Rarität die es in fast keinen Reiseführer schafft, denn schon zu phönizischen Zeiten gab es eine Spezialität die nur zu besonderen Festen zubereitet wurde, mittels dieser Garkäfige wurden Meerschweinchen in der salzigen Luft langsam trocken gereift, ein Genuss für jeden Gourmand.



Später sind wir dann an den Is Arrutas Strand gefahren, bekannt für seine abgeschliffenen winzigen Quarzkiesel, ich hatte doch glatt gehofft, dass meine Füßchen danach glatt wie ein Baby-Po sind, Mittnichten, schade eigentlich.



Danach sind wir noch Richtung Tharros aber nach Ausgrabungstätten war mir in der Hitze nicht, San Salvatore di Sinis ein bekanntes Dorf für Spaghetti-Western hat es mir auch nicht angetan, also nix wie in den Agriturismo und entspannen.


Heute Abendessen im Agriturismo, der Chef serviert einen Vernaccia als Apero, ich werde blind (Ist der schlecht).

Der rote Hauswein (er heißt übrigens Rosso, enorm informativ und kreativ) geht glatt als “trinkbar“ durch.

Es gibt Melanzane-Lasagne, Bruschetta mit Gemüse & Ricotta-Schinken-Creme, Hühnchen und ein Küchlein.

Digestif nach Wahl, wir bleiben beim Mirto.



13.09.2022


Kultur steht auf dem Programm, wir fahren nach Santa Cristina und besichtigen eine Nuragische Siedlung & Kultstätte, recht beeindruckend.



Danach geht es auf eine Wanderung, vorgeschlagen von Komoot, Richtung Monte Etu sollte es geht.

Sollen heißt nicht sein und so laufen wir kreuz und quer über 11 Km durch den Wald, Berge (Welche?) sehen wir nur am Rande, dafür kreuzen mehrmals Wildschweine nebst Frischlingen unseren Weg, nicht ganz ungefährlich.



Heute Abend noch mal Essen im Agriturismo, es soll Fisch als Hauptspeise geben, keine Meeresfrüchte.

Gut, der Oktopus war nur in der Vorspeise und das zählt wohl nicht, die Meeräsche vom Hauptgang war auf jeden Fall TOP!



14.09.2022


Abfahrt von der Sinis Halbinsel, wir fahren über Bosa, bekannt für seine bunten Häuser im historischen Viertel und trappeln für eine bessere Aussicht auch noch zum Castello hoch.



Mittags habe ich ein Pizette da ich keinen großen Appetit hatte aber sooo niedlich wäre auch nicht nötig gewesen.



Dann über die Küstenstraße mit teilweise schönen Blicken in den Nordwesten nach Alghero in unser B&B Castiglias, dies liegt schon etwas am A…. der Welt und das erste Zimmer im Souterrain haben wir dankend abgelehnt, das zweite war OK aber auch nicht dolle…die schönen Terrassen und der Pool allerdings schon.



Abends ab nach Alghero, wir machen einen schönen Walk durch die Altstadt, nach einem Aperitivo laufen wir über die Bastionsmauer am Meer entlang und gehen in die Osteria Machiavello speisen.

Schöner Blick auf‘s Meer, wir hatten Bacalhau und Culurgionis als Vorspeise, Porcheddu (mein erstes Spanferkel auf der Reise) und eine Pasta mit Thunfisch, sehr lecker, auch wenn die Kritiken sehr durchwachsen sind.


Danach über die Bastionsmauer, am Hafen vorbei

und im B&B einen Wein zum Abschluss des gelungenen Abends.


15.09.2022


Frühstück auf der Terrasse des B&B (Katzenbesuch inkl.), die Auswahl besser als in Italien üblich, der Kaffee leider wie so oft auf auf Sardinien deutlich schlechter.


Wir fahren zum Ponte Torre, Komoot hat uns auch hier eine Tour im Parco Torre Conte vorgeschlagen, wir laufen eine Runde üb er 10 Km im Nationalpark.

Einmal Schweini‘s aufscheuchen ist ja mittlerweile Standard.

Am Punta Giglio gibt es schöne Blicke Richtung Cabo Caccia, dieser Platz hat wohl auch im 2. Weltkrieg eine Rolle gespielt.



Zurück zum B&B, wir machen den Pool unsicher, groß genug, schön temperiert und mitten im schönen Garten.


Heute Abend Pizza im Ristorante Il Pagura in Fertilia, hier ist viel los aber wir bekommen einen schönen Tisch auf der Terrasse.

Der Service flott wie freundlich, die Pizzen kommen in einem Affentempo und sowohl die Sardo als auch die Carbonara waren super.

Zum Abschluss noch einen Mirto, mmhhhhh.


16.09.2022


Die Grotto del Nettuno am Cabo Caccia steht auf dem Programm, also früh Frühstücken (wie der Name schon sagt), da wir die Treppen (650 Stufen sollen es sein) laufen wollen und Vormittags noch Schatten vorhanden ist.

Die richtige Entscheidung, wir können gemütlich runter und die Blicke genießen.



Unten angekommen geht die Führung in 4 Sprachen auch schon los.

Auch wenn der begehbare Teil der Höhle nicht so groß ist, beeindruckend auf jeden Fall.

Danach gleichmäßig die Stufen wieder rauf.